Peta muss zahlen, Naruto geht leer aus

Affen-Selfie: Affe Naruto bekommt keine Copyright-Tantiemen und PETA muss zahlen

Peta möchte das "Affen Selfie" vermarkten und die Einnahmen Naruto & Co zugutekommen lassen, doch nun entschied ein Gericht das Tiere keine Klagen wegen Verletzung des US-Copyright erheben können. Dies bestätigt nun das US-Berufungsurteil im berühmten Streit um die Rechte am "Naruto-Selfie".

Affen-Selfie: Affe Naruto bekommt keine Copyright-Tantiemen

Naruto der Makake hatte sich 2011 die Kamera von John David Slater geschnappt und damit einige Selfies von sich geschossen. Der Fotograf Slater erhebt seinerseits Anspruch auf die Urheberrechte und hat ein Buch mit Naruto-Selfies herausgebracht. Dies gefiel der Tierrechtsorganisation Peta ganz und garnicht, wollte die Rechte an den Bildern Naruto zusprechen lassen.

Gemeinsam mit der Primatenforscherin Antje Engelhardt, die Naruto jahrelang im Jungle von Indonesien beobachtet hat, verklagte Peta den Fotografen Slater, als Eigner der Kamera, vor einem kalifornischen Bundesbezirksgericht – und verlor.

Unter US-Recht keine Tantiemen

Der Affe Naruto bekommt jetzt jedenfalls unter US-Recht keine Tantiemen für seine Selfies. "Das Copyright-Gesetz genehmigt Tieren nicht ausdrücklich, Klagen wegen Copyrightverletzung zu erheben." Mit dieser Begründung beendet nun das US-Bundesberufungsgericht den jahrelangen Rechtsstreit Naruto der Affe v. Slater der Kameramann. Ohne ausdrückliche Genehmigung in einem Gesetz könnten Tiere nicht unter Berufung auf das jeweilige Gesetz klagen. (US Court of Appeals for the Ninth Circuit "Naruto v. John David Slater" 16-15469"

Petas Berufung hatte keinen Erfolg. Das zuständige US Bundesberufungsgericht für den "Ninth Circuit" bestätigt nun die erstinstanzliche Entscheidung Gerichtsentscheidung. Das Copyright-Bundesgesetz der USA sieht keine aktive Klagelegitimation für Tiere vor. Der Makake könne also weder selbst noch durch Mittelsleute klagen. Was die Richter damit allerdings nicht ausdrücklich sagen, dass der Kamera-Eigentümer Slater die Rechte an den Bildern besitze!

Peta nun öffentlich in der Kritik

Die Richter der US-Berufungsgerichtes lassen in ihrem Urteil kein gutes Haar an PETA und gehen mit der sogenannten "Tierrechtsorganisation" hart ins Gericht. Diese hatte sich als "nächster Freund" des Affens Narutos bezeichnet, auch nachdem sich die Primatenforscherin Engelhardt aus dem Verfahren zurückgezogen hatte. ( Anm. d. Redaktion - Unter gewissen Umständen können "nächste Freunde" nach US-Recht Klage für Freund führen, wenn diese selbst nicht in der Lage dazu sind]

Peta habe "als nächster 'Freund' versagt", so die Richter; PETA schloss nämlich mit dem Kameramann "Slater" einen vergleich und hatte danach vergeblich versucht, das Gerichtsverfahren einstellen zu lassen. Aber an diesem Vergleich war der Makake aber ausdrücklich nicht beteiligt, und seine Ansprüche wurden darin auch nicht "wie für einen Freund nötig" behandelt.

Damit habe PETA Naruto vor Gericht im Stich gelassen, um, "wie es aussieht, die Veröffentlichung einer Gerichtsentscheidung zu verhindern, die Petas institutionellen Interessen zuwiderläuft", so die 3 Richter des Berufungsgerichtes! Peta habe wohl die eigenen Interessen vor die des "Freundes" Narutos gestellt. Es sehe so aus als "nutze Peta Naruto als ahnungslose Marionette [zur Verfolgung] ihrer ideologischen Ziele."

Nun könnte PETA zwar eine Aufhebung durch den US Supreme Court einbringen, doch ist es ausgesprochen unwahrscheinlich, dass diesen Anträgen positiv behandelt werden. 

Wie zur Strafe dafür entschieden die Richter, dass Peta die Anwaltskosten von Slater tragen muss. Das ist im US-Recht selten. Der Fotograf hatte schon früher erklärt, durch die Kosten aus dem ersten Prozess finanziell ruiniert zu sein. Theoretisch könnte Peta weiterklagen, bis zum Supreme Court. Doch es gilt als unwahrscheinlich, dass die Organisation damit durchkäme.

Peta versus Videospiele: Far Cry 5 ist auch nicht genehm

Wohl ebenso unrealistisch ist PETAS aktuelle Forderung am Spielehersteller Ubisoft, "künftig keine Videospiele in Deutschland mehr zu vermarkten, die das Jagen und Töten von Fischen oder anderen Tieren glorifizieren und banalisieren." Anlass ist das erfolgreiche Spiel "Far Cry 5" - weil Spieler darin angeln können, wenn sie gerade mal eine Pause vom Rumballern brauchen...


Photocredit: Naruto / David Slater


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