Die Bogenjagd – jagen ganz wie früher

Die Bogenjagd – jagen ganz wie früher

Die Bogenjagd – jagen ganz wie früher? Wir haben uns einmal die Für und Wider angesehen.

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Die Bogenjagd – jagen ganz wie früher? Wir haben uns einmal die Für und Wider angesehen.

Bogenjagd vs. Büchsenjagd – jagen ganz wie früher, oder doch nicht?

Genauso wie früher vielleicht nicht, denn auch Bogen und Armbrust haben sich enorm weiterentwickelt. Aber es dürfte bei der Bogenjagd dennoch ein ganz anderes, urtümlicheres Gefühl als bei der Büchsenjagd aufkommen.

Und nachdem sich schon so manche deutsche Gemeinde überlegt mit "Pfeil auf Bogen" auf Schwarzwild waidwerken zu lassen, wir berichteten hier über die Gemeinde Stahnsdorf, und Russland die Bogenjagd 2019 gänzlich legalisierte, ist dies auch hinsichtlich eines drohenden Bleiverbotes seitens der Europäischen Union und der ECHA Verordnung - diese sieht ein vollständiges Verbot von Blei in Munition in allen Umweltbereichen vor (unser Partner All4Shooters.com berichtet immer aktuellst darüber), ein interessanter Blick in ein kommende jagdliche Zukunft!

Denn bevor das Schießpulver den Pfeil ablöste, war der Bogen viele Jahrtausende lang ein zuverlässiges Instrument, um an Nahrung zu gelangen. So blickt die Bogenjagd auf eine lange und reiche Historie zurück, die heute wieder mehr Aufmerksamkeit erhält.

Ganz unumstritten ist das Thema nicht – auch unter Jägerinnen und Jägern. Wenn du Interesse an dieser uralten Form der Jagd hast, solltest du dich dazu am besten ausführlich mit der interessanten Materie auseinandersetzen.

Wir haben dir hier die wichtigsten Informationen für den Einstieg, welches Equipment du benötigst und wie die Pro- und Kontraargumente lauten zusammengefasst.

FAQ – was du zum Einstieg in die Bogenjagd wissen solltest


Ist die Bogenjagd in Deutschland legal?

Nein. In der DACH-Region ist die Jagd mit Bogen und Armbrust verboten. In anderen EU-Ländern, den USA und Afrika sieht es wieder anders aus – vorausgesetzt, du besitzt einen gültigen Bogenjagdschein und hältst dich an die länderspezifischen Regelungen, darfst du dort jagen.

Woher bekomme ich einen Bogenjagdschein?

Aktuell ist es wegen Corona ein wenig schwierig, aber: Auch im deutschsprachigen Raum gibt es Bogen- und Jagdschulen, an denen du dich in der Bogenjagd ausbilden lassen kannst. Dort lernst du den sicheren Umgang mit dem Bogen, übst deine Treffsicherheit und erfährst, falls nötig, essenzielle Fakten rund um die Jagd an sich. Bei Bestehen der Prüfung erhältst du deinen Bogenjagdschein. Informiere dich, ob du Vorkenntnisse und eigenes Equipment zu den Kursen mitbringen musst.

Was brauche ich alles für die Bogenjagd?

Neben Pfeil und Bogen oder Armbrust gibt es jede Menge Zubehör, das die Bogenjagd erleichtert. Worauf du besonders achten solltest, ist ein Jagdbogen, der optimal zu dir passt. Deine Statur und Muskelkraft sowie deine Präferenzen bestimmen seine Eigenschaften, etwa Länge und Zuggewicht. Letzteres verrät dir, wie viel Kraft du benötigst, um die Sehne für den Schuss zu spannen.

Zwei Arten von Bögen sind besonders beliebt:

  • Compoundbogen: Ein modernes Rollensystem (Cams) erleichtert das Ausziehen. Dadurch verschießt du schnellere Pfeile mit weniger Kraftaufwand. Compoundbögen sind wartungsintensiver, aber für die Jagd besonders beliebt.
  • Recurvebogen: Seine in Schussrichtung gebogenen Enden verleihen ihm den Namen. Recurvemodelle sind pflegeleicht und lassen sich als Take-down-Variante sogar auseinandernehmen und dadurch platzsparend transportieren.

Für die Bogenjagd benötigst du außerdem besondere Jagdpfeile. Sie sind robust und werden mit speziellen Jagdspitzen (Broadheads) ausgestattet. Auch der Pfeil muss zu dir, deinem Bogen und deinem Jagdvorhaben passen. Anfängerinnen und Anfänger lassen sich daher am besten von Bogenprofis im Fachhandel beraten. Auf BogenSportWelt.de findest du alles, was du für die Bogenjagd brauchst – das freundliche und erfahrene BSW-Team hilft dir jederzeit gern weiter!

Das spricht für und gegen die Bogenjagd

Der Tierschutz und die Waidgerechtigkeit sind in der Jagd allgemein ein großes Thema. Kritiker sehen sie durch die Bogenjagd bedroht: Um sicher zu treffen, muss der Schütze bzw. die Schützin deutlich näher an das Tier heran. 25 Meter gelten als maximale Schussdistanz, denn ein Pfeil erreicht nicht die hohen Geschwindigkeiten eines Gewehrprojektils. Wer bereits Erfahrung in der Jagd hat, weiß, wie nah das ist. Gegner schätzen die Gefahr eines nichttödlichen Treffers in der Bogenjagd als erhöht ein.

Eine dänische Studie spricht allerdings dagegen: Die Fehlschussquote mit Verletzungen am Tier lag bei ausgebildeten Bogenjägern bei rund 5 % – und entspricht damit dem Durchschnitt der Büchsenjagd. Intensives Training ist der Schlüssel für waidgerechte Abschüsse!

Fürsprecher argumentieren zudem, dass die scharfen Jagdspitzen sogar Vorteile besitzen. Sie töten bei einem korrekten Treffer innerhalb von Sekunden. Im Gegensatz zur Gewehrmunition verletzen sie dabei kaum das umliegende Gewebe und bereiten dem Wild dadurch weniger Schmerzen. Der leise Abschuss erschreckt die Waldbewohner nicht, der Pfeil wird im Anschluss eingesammelt sowie wiederverwendet und ist bleifrei.


Foto: unsplash


 

 

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